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Lok’n’Roll, das sind Karten, Würfel und eine kleine Lokomotive – alles in einer kleinen Schachtel bei 15 Minuten Spielzeit? Prima, genau das, was ich als kleines Spielchen, als Aufwärmer, Absacker oder Überbrücker brauche. Wobei die Lokomotive eher etwas Persönliches ist. Als Kind hatte ich natürlich eine Eisenbahn und sie ist auch heute noch in meinem Besitz. Nur eben nicht mehr aufgebaut und meine erste kleine Lokomotive hieß Anna. Aber das interessiert hier wohl niemanden. Zurück also zur kleinen Schachtel und der kurzen Spielzeit. Zwei Eigenschaften, die ein Spiel auch für unterwegs ideal machen. Wenn dann noch die Regeln eingängig sind, wird alles gut. Wir waren also sehr gespannt.
Name: Lok’n‘Roll
Für 1 – 4 Personen, ab 8 Jahren
Autor: Michiel De Witt
Illustrationen: Misa Jovanovic
Verlag: Board Game Circus
Spieldauer: ca. 15 Minuten
Platzbedarf: ca. 50×50 cm
Verlagstext
Sie will endlich wieder rollen!
Dampflok Emma ist zwar etwas in die Jahre gekommen, einer flotten Ausfahrt ist sie jedoch nie abgeneigt. Damit sie auch weiterhin emsig ihre Runden drehen kann, müsst ihr für sie eine Strecke bauen. Legt mit euren Gleiskarten ein Schienennetz aus, aber lasst Emma dabei nicht entgleisen. Und achtet darauf, dass ihr nicht zu viel Alteisen ansammelt, denn das könnte euch den Sieg kosten…
Quelle: www.BoardGameCircus.com / Flavortext
Spielablauf in Kürze
Unsere Aufgabe bei Lok’n’Roll ist es, das Schienennetz zu verlängern und die gute Emma in der Spur zu halten. Dazu legen wir Karten aus unserer Hand an das Streckenende an und würfeln, um wie viele Streckenabschnitte (Karten) sich die Lok vorwärts bewegt. Vier verschiedene Kartenwerten stehen uns dabei zur Verfügung, die einerseits angeben, ob eine Karte angelegt werden darf und mit wie vielen Würfeln gewürfelt werden muss, zum anderen sind es Minuspunkte, die man im Falle eines Zugunfalls nehmen muss. Zu einem Unfall kommt es, sobald Emma über das Streckenende hinaus bewegt werden sollte. Dann verfallen zwar übrige Bewegungspunkte am Streckenende, jedoch muss für jeden verfallenen Bewegungspunkt eine Streckenkarte am Ende der Strecke genommen werden.
Die Werte der Karten, die man nimmt, sind dann unsere Minuspunkte.
Minuspunkte sammelt jeder Mitspielende für sich auf einem offenen Ablagestapel. Gelingt es nun, eine Karte mit Wert X auf eine Karte mit demselben Wert zu legen, werden beide (!) Karten entsorgt. So kann man, stellt man es clever an, auch mal taktisch Karten nehmen, um seine Strafkarten zu reduzieren.
Neben den Gleis-Karten kommen gelegentlich auch „Schutt“-Karten ins Spiel. Diese lassen sich nie an die Strecke anlegen, sondern kommen immer auf den eigenen Ablagestapel. Doch auch hier gilt, haben Schutt-Karte und oberste Karte des Ablagestapels denselben Wert, kommen beide aus dem Spiel. Glück gehabt.
Das Spiel endet, sobald der Nachziehstapel aufgebraucht wurde. Wer jetzt die wenigsten Punkte in seinem Ablagestapel hat, gewinnt.
Unsere Eindrücke zu Lok'n‘Roll
So einfach Lok‘n‘Roll auch aussehen mag, genau so clever ist es. Klar, man kann einfach nur Karten anlegen, würfeln und Strafkarten nehmen, aber das ist eher langweilig. Spannend wird es, wenn man die Sache versucht, taktisch anzugehen. Wann lege ich eventuell mehrere Karten? Lohnt es sich gerade eine Strafkarte zu kassieren? Kann ich meine Gegenspieler*innen in eine schlechte Lage bringen? All das sind Überlegungen, die das Spielchen zu einem Spiel machen.
Einfache Regeln und verblüffende Spieltiefe. Und ja, auch wir haben anfangs einfach drauf los gespielt und geschaut, was passiert. Doch schon in der zweiten, dritten Partie kam immer mehr Taktik ins Spiel. Heute, nach gefühlt sehr vielen Partien, ist es gerade zu zweit, ein hemmungsloser Schlagabtausch, der auch Emotionen an den Tisch bringt. Revanche inklusive.
Ein weiterer Punkt, der uns gefällt, ist, Lok‘n‘Roll ist schnell erklärt. Nach wenigen Zügen ist klar, wie die Lok fährt, welche im Übrigen auch vom Look her zu begeistern weiß.
Einzig der benötigte Platz könnte etwas knapp werden, was sich aber durch Entsprechendes auslegen und orientieren der Karten gut in den Griff bekommen lässt.
Fazit, Lok‘n‘Roll gefällt mir und uns sehr gut, denn genau so stellen wir uns ein kleines taktisches Spielchen für zwischendurch vor.
Lok’n’Roll Solo
Die Solo-Varianten haben mir jetzt keinen Spaß gemacht. Die Jagd nach wenig Minuspunkten finde ich persönlich jetzt nicht so prickelnd. Das liegt aber einzig und alleine daran, dass ich grundsätzlich keine Solo-Varianten bei Spielen mag. Ich spiele lieber in Gesellschaft. Darum gibt es von mir keine brauchbaren Kommentare zu den Solo-Varianten bei Lok’n’Roll.
© 31.03.2021 Oliver Sack – Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©BoardGameCircus / Fotos: © Oliver Sack
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