kosmos pressetage 2022 titel

Lesezeit: 7 Minuten

#kosmospt22 – Unter diesem Hashtag lud der Kosmos Verlag am 23. und 24. September nach Stuttgart zum diesjährigen Pressetag. Erstmals seit 2019 auch wieder in Präsenz. Viele Medienvertreter kamen dieser Einladung nach. Neben den Herbstneuheiten rund zwei Wochen vor der Messe, gab es aber einen weiteren wichtigeren Grund für ein besonderes Treffen. 200 Jahre Kosmos beziehungsweise Franckh und Franckh-Kosmos ein wirklich beachtliches Firmenjubiläum, wozu wir noch einmal recht herzlich gratulieren.

Los ging es dann auch in einer besonderen Location. Dem Stuttgarter Schloss-Palais. Hier gab es zunächst ein kleines Stell-dich-ein mit Sektempfang, bevor es direkt zum Abendessen ging. (Ein besonders hungriger Medienvater, Medien-Vertreter war hierfür echt dankbar.)plakat kosmospt22

Der Abend startete dann standesgemäß mit einer Begrüßung von PR-Managerin Silke Ruoff und Geschäftsführer „Spielwaren“ Heiko Windfelder. In seiner Ansprache verdeutlichte Windfelder nochmals all die Probleme, die aufgrund Corona, Rohstoff- und Lieferkettenproblemen und dem inakzeptablen Überfall eines kranken Despoten auf die Ukraine. All das hat, wie bei anderen Verlagen auch, massive Auswirkungen auf die Produktion und in unserem Falle auch auf die Veröffentlichungen von neuen Spielen. Hier gibt es einige Verschiebungen. Manch ein Spiel kommt jetzt doch erst 2023 auf den Markt.

ur catanNach einem Ausflug in die lange Geschichte des Stuttgarter Verlagshaus ging es in die Ausstellung über die Geschichte von Kosmos. Und dort gab es echt interessante Exponate, wie zum Beispiel das erste verlegte Buch oder die ersten Experimentierkästen, welche auch schon seit 100 Jahren im Programm sind. Was natürlich dort auch nicht fehlen durfte, war Catan. Klaus Teubers original Prototyp ist ein echter Hingucker. Leider war die gesamte Ausstellung recht überschaubar. Schade, dass die Verantwortlichen die Ausstellung nicht größer planen konnten oder wollten.

So konnten wir uns gar nicht so lang in der Ausstellung umschauen und es ging zurück zu Veranstaltung, wo unser Wissen über Kosmos und Spielen bei einem Quiz hart auf die Probe gestellt wurde. Ein schöner Einstieg in einen verspielten Abend.

terra novaSpiel Highlight war zweifellos TERRA NOVA. Viele waren gespannt und jetzt konnten wir die Ersten sein, die Terra Nova spielen durften. Zuvor gab es aber noch eine Einleitung und interessante Einblicke in die Entwicklung und die Kooperation mit Feuerland, wo ja bekanntlich der große Bruder Terra Mystica sein Zuhause hat. Andreas Faul, Autor von Terra Nova gab uns einen ausführlichen Überblick über die Regeln und das Spielmaterial, bevor es endlich an die Bretter ging.
Da ich Terra Mystica bis heute nicht gespielt habe (Schande über mich), ging ich natürlich ganz anders an die Sache heran als meine Mitspielerinnen, die bereits Terra-Mystica-Profis sind. Dieser Umstand war aber ganz praktisch, so konnten wir mehr über Mechanismus und Taktik erfahren. Gebracht hat dies mir aber nichts. Ich durfte letzter werden. Zu Recht.

Mein erster Eindruck von Terra Nova war direkt sehr gut. Tolles Material, tolle Illustrationen, übersichtliches Regelwerk. Recht schnell waren die Abläufe und Aktionen klar. Unklar blieb nur die richtige Strategie. Hier hatten die Profis eindeutig Vorteile. Aber egal, ich hab einfach alle Aktionsmöglichkeiten ausprobiert und versucht mir mithilfe der Profis eine gute Marschrichtung vorzugeben. Leider vergebens, denn das Spiel geht über nur fünf Runden. Ich hätte acht bis neun gebraucht, um meine Pläne in die Tat umzusetzen. Da braucht es wohl noch ein paar Partien, auf die ich mich heute schon freue.

Nach diesem tollen Erlebnis gab es noch Informationen zu den Änderungen und Neuheiten aus der Catan Familie. Hier geht man im Bezug auf Kunststoff im Spiel ganz neue Wege. Einerseits verschwindet langsam die unsägliche unhandliche Plastikverpackung der Spielkarten, die ich sowieso selten aufbekomme, andererseits werden die Spielfiguren bei Catan zukünftig aus einem nachhaltigen und rohölfreiem Bio-Kunststoff hergestellt. Ein Schritt in eine gute Richtung.

Auch von Targi gab es Neues zu berichten. Targi bekommt eine Erweiterungsbox. Diese ist relativ inhaltslos, heißt, da ist nicht wirklich viel drin in der Schachtel. Hätte man kleiner machen können. Aber wir wurden direkt aufgeklärt, dass eine kleinere Verpackung zwar sinnvoll und möglich wäre, diese aber teurer gewesen wäre als das Standard-Zweier-Format von Kosmos. Lassen wir das mal so stehen.

Weiter ging es mit INSIDE JOB, einem Stichkartenspiel mit Verräter-Mechanismus. Eine Runde gespielt, mehr nicht. Konnte bei uns am Tisch nicht zünden.

Death valleyFür das letzte Spiel des Abends DEATH VALLEY war dann noch genug Zeit, bevor wir uns auf den Weg ins Hotel machten. Das kleine Zweierspiel aus der Button-Shy Reihe mit nur 18 Karten ist sehr strategisch. Zu Beginn und in den ersten Partien scheint alles noch unklar. Wie spiele ich Karten, wie reagiere ich auf meinen Gegner, wann riskiere ich etwas? All diese Fragen beschäftigten uns in der ersten Partie und lies mich daher zunächst etwas ratlos stehen. Zwischenzeitlich habe ich noch ein paar Partien gespielt und langsam entpuppt sich alles zu einem raffinierten, taktischen und interaktivem Spiel. Hat was.

Am nächsten Morgen, frisch gestärkt vom Frühstücksbuffet, ging es weiter zu Kosmos ins Verlagsgebäude. Dort besuchten wir das Archiv, die Redaktionsräume und den Bereich Experimentierkästen. Highlight aber definitiv das Archiv! Hier liegen sehr interessante Dinge und so ziemlich jedes bisher veröffentlichte Brettspiel in teils mehrfacher Ausführung. Nur abgeben wollten die nichts. Nicht einmal das alte Whisky-Siedler! Ich hätte es genommen.

kids ChronicleZum Abschluss einer gelungenen Veranstaltung trafen wir uns dann im angeschlossenen Kosmos Shop, um das neue Kinderspiel KIDS CHRONICELS zu testen. Ein App gestütztes Abenteuerspiel ab 7 Jahren mit sehr hohem Leseanteil. Die App unterstützt zwar, aber liest keine Texte vor. Gesteuert wird die App über QR-Codes auf dem Spielplan und auf Spielkarten. So weiß die App, wo wir sind, mit wem wir reden wollen oder was wir uns anschauen möchten. Wollen wir uns hingegen an einem Ort umschauen, schwenken wir das Smartphone durch den Raum und sehen eine 360° Welt von dem Ort, auf dem wir uns auf dem Spielplan befinden. So entdecken wir vielleicht weitere Gegenstände oder treffen Personen, die uns auf dem Weg durch das Abenteuer helfen. Ein toller Mechanismus, der jedoch das Smartphone zum Spielen unerlässlich macht, was eigentlich schade ist. Wir wollen doch die Kinder vom Smartphone fernhalten, durch spielen und nicht noch mehr damit beschäftigen.

Alles in allem war es eine tolle Veranstaltung und es war schön, wieder bekannte Gesichter live zu treffen, um mit ihnen zu plaudern und zu spielen.

Ein besonderer Dank hierfür geht an das gesamte Kosmos-Team, das sich ein tolles Programm für uns hat einfallen lassen. Super organisiert und sehr interessant. Vielen Dank.

Danke auch an unsere Mitspieler an beiden Tagen: Angelo, Diana, Melli und Martina. Es waren tolle gemeinsame Runden und Stunden.

 

Wer jetzt noch ein bisschen mehr erfahren möchte und auch ein paar bewegte Bilder sehen möchte, den verweisen wir an dieser Stelle zu Spiel doch mal! Dort findet ihr unter diesem LINK ein kurzes Video mit weiteren Eindrücken. Viel Spaß.

Und hier noch ein paar Impressionen aus der Ausstellung und dem Kosmos Archiv


(c) 25.9.2022 – Oliver Sack, SPIELEVATER