Lesezeit: 4 Minuten
Eckdaten
Name: Captain Silver
Autoren: Wolfgang Discherl und Manfred Reindl
Grafik: Paletti-grafik
Verlag: Queen Games
Für wen: 2-4 Spieler, ab 6 Jahren
Dauer: ca. 20 Minuten
Platzbedarf: ca. 80×50 cm
Verlagstext
Piraten ahoi! Captain Silver stellt euch eine piratenstarke Aufgabe: ertastet schnell die gesuchten Piraten-Gegenstände in euren Piratenbeuteln und legt sie auf dem Spielplan ab. Für richtig abgelegte Gegenstände bekommt ihr zur Belohnung wertvolle Goldmünzen oder dürft mit eurem Piratenschiff in Richtung Schatzinsel segeln. Doch nur der Nachwuchspirat, der das richtige „Gespür“ besitzt, gewinnt diesen spannenden Piratenwettstreit.
„Captain Silver“ war 2017 nominiert zum „Kinderspiel des Jahres 2017“
Quelle: PM, Queen-Games, 2017
Unsere Eindrücke
Der erste Blick bei einem Spiel fällt ja zwangsläufig immer auf die Box und somit automatisch auf die Cover-Grafik. Sie soll animieren, Lust machen auf das Spiel. Und das tut es. Zielgruppenorientiert im Comic-Stil birgt das Cover alle Klischees, die Kinder mit Piratengeschichten verbinden. Schatzkisten, Säbel, Augenklappe, Totenkopf mit Knochen, Papagei, nichts wurde vergessen. Auch beim Titelheld finden wir alles, was dazu gehört. Anker-Tattoo, Holzbein, Kapitänsmütze, alles ist da, selbst eine Schatzkarte ist zu finden. Zwar erinnert der Kapitän im Gesicht mehr an Asterix als an Blackbeard, aber das muss einem auch erst einmal auffallen. Apropos Blackbeard, wie sagte der Papagei bei den drei ??? – „Ich bin Blackbeard der Pirat! Meinen Schatz vergrub ich in finsterer Nacht, wo die Toten halten ewig Wacht. Johoo – und ‘ne Buddel voll Rum!“. Passt zum Spiel, tut hier aber sonst nichts zur Sache – kam mir nur eben in den Sinn und außerdem war es dort kein Papagei sondern ein Beo. *Klugschiss Off* – Zurück also zum Spiel.
Spielmaterial
Nachdem wir jetzt das Äußere gelobt haben, schauen wir uns den Inhalt an. Auffällig hier, das Material geizt nicht mit Größe. Der Spielplan (mehrteilig) hat eine wirklich angenehme Größe, Schiffe und Münzen ebenfalls. Die Säckchen, aus denen die Pappteile gezogen werden wurden nicht nur für Kinderhände dimensioniert, auch Erwachsene können gut darin „arbeiten“. Allerdings müssen wir an dieser Stelle mahnend und schimpfend den Zeigefinger heben. Die Stoffsäckchen sind, wie bei anderen Spielen auch, sehr schlecht verarbeitet. Ruck-Zuck reißt die Naht! Nacharbeit ist hier unumgänglich. Da es wie gesagt bei anderen „Säckchen-Spielen“ auch vorkommt, vermute ich mal, sie kommen alle vom selben Lieferant. Dieser sollte dringend seine Qualität besser kontrollieren, denn so etwas ist ärgerlich und eigentlich leicht abzustellen.
Das Spiel
Gespielt haben wir Captain Silver zu zweit, zu dritt und zu viert. Funktioniert hat es in jeder Besetzung sehr gut. Wie erwartet, fiel das Ertasten der Teile den Kindern deutlich leichter als den alten Seebären.
Der regelmäßige Leser weiß, dass wir Kinderspiele auch immer einer sehr harten Jury vorstellen. Den Kindern im Kindergarten. Hier kommt immer die knallharte, unverblümte Meinung ans Licht. Hart aber fair, das ist mir auch immer eine große Hilfe. Entsprechend gespannt war ich daher auch auf die ersten Rückmeldungen meiner Frau, als sie Captain Silver erstmalig mit zur Arbeit genommen hat.
Die Kinder waren durchweg begeistert. Allerdings war zu beobachten, dass gerade bei den Sechsjährigen die Fehlerquote beim korrekten Legen relativ hoch war. Zwar wussten sie meistens, was sie ertastet haben, jedoch waren es oft nicht die Teile, die in diesem Moment gefordert waren. Diese Problematik war in 2er Partien weniger deutlich ausgeprägt, da zu zweit meist langsamer gespielt wurde als zu viert. Grundsätzlich hatten aber, Fehlversuche hin oder her, alle Spaß mit Captain Silver und, meine Frau durfte es wieder mitbringen. Ein klarer Pluspunkt.
Fazit
So muss ein Kinderspiel sein! Auffordernd, optisch ansprechend, kurzweilig und spannend. Super Spielregeln, die einen einfachen Einstieg ermöglichen. So können Kinder auch recht schnell alleine spielen.
© 28.05.18 Oliver Sack
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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge © Queen Games / Fotos: Oliver Sack
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