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Cascadia oder zu Deutsch „Kaskadien“ ist eine Region an der nordamerikanischen Pazifikküste und erstreckt sich von Oregon über Washington bis hinauf nach Britisch Columbia in Kanada. Dieser Gebirgszug ist Schauplatz für das diesjährige „Spiel des Jahres“. Jeder für sich versucht Landschaften zu legen, um diese dann mit Tieren der nordamerikanischen Wildnis zu besiedeln. Dabei kollidieren jedoch zwei persönliche Pläne. Zum einen will man große Landschaften bilden, zum anderen will man möglichst viele Tier, teils in Gruppen, teils als Einzelgänger, ansiedeln. Doch meist steht das eine Vorhaben dem anderen im Weg. Es herrscht also immer eine innere Zerrissenheit zwischen Punkte für Tiere und Punkte für die Hexplättchen der Landschaften. Es gilt also abzuwägen und vorausschauend zu spielen. Und nein, es ist nicht wie Catan!

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Name: Cascadia

Spiel des Jahres 2022

für 1-4 Spieler, ab 10 Jahren

Autor: Randy Flinn

Illustrationen: Beth Sobel

Verlag: AEG, Flatout Games

Vertreib in D: Kosmos

Spieldauer: 30-60 Minuten

Platzbedarf: ca. 90×90 cm

Verlagstext

Willkommen in Cascadia! Hier, im Nordwesten Amerikas, fühlen Tiere sich wohl: Bussarde kreisen in den Lüften, Bären treten paarweise auf, Hirsche machen sich auf die Wanderung und Füchse streifen umher. Und natürlich dürfen auch die Lachse nicht fehlen. Auf ihren Flusswanderungen durchqueren sie weite Landschaften. 1–4 Spielerinnen und Spieler ab 10 Jahren haben alle Wildtiere im Blick und legen in ihrem Spielzug ein neues Wildnisplättchen an ihre Landschaft an. Die unterschiedlichen Wertungskarten geben vor, wie die Tiere angesiedelt werden sollten. Bonuspunkte gibt es für die größten zusammenhängenden Gebiete in jeder Landschaftsart. Dank des leichten Zugangs gleich das Spiel beginnen und ein neues Zuhause für viele Tiere schaffen –mit etwas Glück und der richtigen Taktik. Ein abwechslungsreiches Familienspiel und passendes Geschenk für Fans von Legespielen sowie Naturfreundinnen und Naturfreunden – mit Solo-Spielvariante auch alleine spielbar.

Quelle: kosmos.de

Glossar

Hexplättchen : Spielelement. Anstelle eines Spielplans werden gelegentlich auch Papp-Plättchen verwendet, aus denen das Spielfeld während des Spiels entsteht. Diese Plättchen sind mal quadratisch oder auch sechseckig. Letztere werden gerne "Hexplättchen" genannt.

Spielablauf bei Cascadia

cascadia StartBeim Spielablauf wird Cascadia der Einstufung „Familienspiel“ mehr als gerecht. Der Einstieg ist regeltechnisch sehr einfach. Wir haben ein Start-Landschaftsplättchen (3 Landschaften) und ziehen in jeder Runde ein weiteres Plättchen und zusätzlich einen Tier-Marker. Beides liegt paarweise in einer allgemeinen Auslage. Das Landschaftsplättchen legen wir an unsere bereits liegenden Plättchen an und versuchen dabei große Flächen derselben Landschaft zu bilden. Den Tiermarker legen wir anschließend auf ein freies Landschaftsplättchen, wenn dort dasselbe Tier abgebildet ist. Das muss nicht zwingend das eben gezogene Landschaftsplättchen sein!

Ist auf einem Landschaftsplättchen nur 1 Tier abgebildet und ich belege das Plättchen mit genau diesem Tier, bekommt man noch ein Bonusplättchen, welches am Ende Zusatzpunkte bringt oder mir im weiteren Spielverlauf Vorteile verschafft, wenn ich es wieder abgebe.

cascadia AufgabenJede gesammelte Tierart wird am Ende gewertet. Wie – das bestimmen Aufgabenkarten, von denen es für jede Tierart mehrere mit unterschiedlicher Wertung gibt. Diese Aufgabenkarten werden zu Beginn einer Partie offen ausgelegt und bestimmen die eigene Taktik maßgeblich.

Am Ende der Partie, nach 20 Runden, wird abgerechnet. Jede Tierart wird bezogen auf deren Aufgabenkarte gewertet. Hier gibt es Punkte zum Beispiel für Reihen, Gruppen oder benachbarte Tiere. Je mehr und je größer, desto besser. Abschließend wird noch für jede Landschaftsart das größte eigene Gebiet ermittelt und gewertet. Dazu kommt noch ein kleiner Bonus für den, der die jeweils größte Fläche einer Landschaftsart vorweisen kann.

Das war eigentlich schon alles. Wer die meisten Punkte am Ende hat, gewinnt.

 

Unsere Eindrücke

cascadia spielszeneCascadia spielt sich in jeder Besetzung recht zügig, wenn man keine Grübler am Tisch hat. Notorische Grübler können gerade in Partien zu viert das Ganze schon ziemlich in die Länge ziehen, was den Spielspaß der anderen Mitspieler schnell mindert. Ein wenig nachdenken ist aber OK und absolut notwendig. Je nach ausliegender Aufgabenkarte für die einzelnen Tiere heißt es gut planen, um später hohe Wertungen zu erreichen. Aber nur, wenn da die richtigen Landschaftsplättchen und Tiermarker in der allgemeinen Auslage im richtigen Moment zur Verfügung stehen.

Zwei Dinge passieren hier sehr häufig.

1.      Es wird ein neues Landschaftsplättchen aufgedeckt, welches inklusive dem zugehörigen Tiermarker genau zu meiner Taktik passt.

2.      Ich möchte eigentlich keine der vier ausliegenden Landschaft/Tier-Kombinationen haben.

Im ersten Fall verschwindet diese Kombination in der Auslage eines Mitspielenden, noch bevor ich wieder am Zug bin. Im zweiten Fall fehlt mir das passende Bonusplättchen, um entweder die Tiermarker zu ersetzen, um eine andere (nicht immer bessere) Auswahl zu erhalten oder mir ein beliebiges Landschaftsplättchen und einen beliebigen Tiermarker aus der Auslage zu nehmen.

Aber keine Angst, meist findet man immer etwas Passendes, wenn man für sich einen Plan B hat. Es ist ohnehin nicht möglich, bei allen fünf Tierarten die jeweils höchste Wertung und in jeder Landschaftsart das größte Gebiet zu haben. Irgendwo muss man irgendwann beginnen, Abstriche zu machen und sich auf weniger zu konzentrieren. Dies ist nicht zuletzt dem Zufallselement beim Ziehen der Tiermarker und Landschaftsplättchen geschuldet.

cascadia anspruchIch persönlich kämpfe in jeder Partie Cascadia mit einem weiteren Problem. So ab Runde 15 bemerke ich, dass mein Plan funktionieren könnte und ich fette Punkte einstreichen könnte. In Runde 17 oder 18 registriere ich dann, dass es nur 20 Runden insgesamt zu spielen gibt, ich aber noch mindestens 5 Runden benötige, um meinen (ehemals vermeintlich guten) Plan umzusetzen. Aber ja, das ist mein Problem, aber danke für etwas Mitleid an dieser Stelle.

Noch ein Wort zur Schwierigkeit und Komplexität von Cascadia. Ja, es ist ein Familienspiel. Ja, der Einstieg ist sehr einfach. Aber – man kann Cascadia einerseits locker aus dem Bauch heraus spielen, ohne sich großartig Gedanken über die Schlusswertung zu machen, andererseits lassen die unterschiedlichen Aufgabenkarten auch kein taktisches, Siegpunktorientiertes spielen zu. Nicht alle Aufgaben sind gleichermaßen einfach. Schon gar nicht, wenn man die Aufgabenauslage frei kombiniert, ohne die einzelnen Sätze (A-D) zu verwenden. Zusätzlich gibt es aber auch noch eine ganz einfache Wertung, bei der eine Einsteiger-Aufgabenkarte verwendet wird, die alle Tierarten gleichermaßen wertet. Ideal für den Einstieg mit jüngeren oder weniger erfahrenen Mitspielenden.

Fazit zu Cascadia

Cascadia ist ein tolles Familienspiel, das aber auch Vielspielern sehr viel Unterhaltung bietet. Einfache Regeln, gepaart mit etwas Interaktion und Optimierungspuzzelei sorgen für kurze und kurzweilige Partien, die immer anders verlaufen. Zwar habe ich im Gegensatz zu meiner Frau, Cascadia noch nicht so häufig gespielt, aber es gefällt mir richtig gut. Es ist genauso ein Spiel, wie wir es uns in der Kategorie „Spiel des Jahres“ vorstellen.

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Alternativ könnt ihr immer gerne auch auf unserem und auf dem Discord-Server vom Beeple-Netzwerk nach weiteren Meinungen suchen.

© 22.08.2022 Oliver Sack – Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Kosmos / Fotos: © Oliver Sack

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Der Einfachheit halber, verwende ich meist die maskuline Schreibweise in meinen Texten. Wenn ich von „Spieler“ schreibe, meine ich natürlich immer auch „Spielerinnen“ bzw. „Spieler m/w/d“


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