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Similo – ein kleines Päckchen Karten mit tollen Illustrationen soll uns kooperativen Rätselspaß bringen. Alleine bei dieser Beschreibung werde ich schon hellhörig. Aber unter Similo konnte ich mir anfangs rein gar nichts vorstellen. Und beim Anblick der, für den deutschen Markt unüblichen Spielschachtel, dachte ich zuerst an ein Quartett und hatte schnell eine ablehnende Haltung dem Spiel gegenüber. Doch irgendwie waren da ja noch die Illustrationen und der Hinweis „kooperativ“, was mich dann doch noch neugierig gemacht hat. Und was soll ich sagen, die Verpackung ist Mist, der Inhalt überzeugt. Also außen pfui und innen hui!
Name: Similo
Für 2-x Spieler, ab 7 Jahren
Autoren: Hjalmar Hach, Pierluca Zizzi, Martino Chiacchiera
Illustrationen: Naïade
Verlag: Horrible Guild
Vertrieb in D: Heidelbär Games
Spieldauer: 10-15 Minuten
Platzbedarf: gering, ca 50x30cm
Bisher erschienene Similo-Versionen (Themen-Sets):
– Märchen
– Geschichte
– Mythen (erscheint Anfang 2020)
Verlagsbeschreibung zu Similo
Similo ist ein Teamspiel, bei dem es geht darum geht, einen ganz bestimmten Charakter zu finden.
Nur ein Spieler weiß, wer der geheime Charakter ist. Er legt immer eine Karte als Hinweis auf Gemeinsamkeiten oder Unterschiede. Die Ratenden schließen nach und nach Charaktere aus, bis am Ende – hoffentlich – nur noch der geheime Charakter übrig ist.
Quelle: Heidelbär Games, Feb. 2020
Das Spiel
Ein Similo-Themenset beinhaltet 35 Karten. Drei davon beinhalten die Spielregeln, zwei dienen als Deck- beziehungsweise Rückblatt und werden für das Spiel nicht verwendet.
Die 30 Motivkarten werden gemischt und der Tippgeber zieht eine davon, schaut sie sich geheim an, und zieht anschließend noch 11 Karten dazu. Diese, jetzt 12 Karten, werden in einem 3×4 Raster ausgelegt. Von den verbleibenden Karten zieht der Tippgeber erneut fünf Karten auf die Hand. Dann kann es auch schon losgehen.
Ziel der Mitspieler ist es, die geheime Karte zu erraten. Dazu bekommen sie einen Hinweis vom Tippgeber. Dieser spielt eine seiner Handkarten offen aus und signalisiert je nach Ausrichtung (hoch oder quer) ob diese eine Gemeinsamkeit mit der gesuchten Karte hat oder nicht.
Nun sind die Mitspieler an der Reihe. Sie dürfen sich beraten und müssen sich einigen, welche der zwölf ausliegenden Karten sie ausschließen können. Diese Karte kommt, sofern es nicht die gesuchte ist, aus dem Spiel und es geht mit den verbleibenden elf Karten weiter.
Wieder spielt der Tippgeber eine Karte als Hinweis aus. Jetzt, in der zweiten Raterunde, müssen die Mitspieler aber zwei Karten aussortieren. Es bleiben dann folglich neu Karten für Runde drei übrig. Der nächste Tipp kommt ins Spiel und wieder müssen Karten aussortiert werden. Diesmal gleich drei. In der vierten Raterunde müssen dann vier Karten ausgeschlossen werden, so dass für die fünfte und letzte Raterunde noch genau zwei Karten ausliegen. Jetzt nutzt das Rateteam entweder seine 50:50 Chance oder kann eine der beiden Karten aufgrund aller gespielten Tipps eindeutig ausschließen.
Gewonnen oder verloren haben dann alle.
Unsere Erfahrungen mit Similo
Nicht jeder mag Ratespiele dieser Art oder hat Spaß daran, Dinge zu assoziieren. Aber gerade letzteres ist notwendig, um Similo spielen zu können.
Ich persönlich, mag solche Knobelspiele und bin immer gerne dafür zu haben. Darüber hinaus habe ich die richtigen Mitspieler an der Hand, die auch mal gerne Knobeln. Ganz zu schweigen von meinen Rätselprofis, mit denen ich schon einige Exit-Games erfolgreich bestritten habe.
Was bei Similo in meinen Runden immer wieder faszinierend war zu beobachten, ist die unterschiedliche Herangehensweisen bei Tippgeber und Rateteam. Es gab Gruppen, die sich mit den Charakteren auf der Karte im Allgemeinen auseinandergesetzt haben, um zu assoziieren. Andere Gruppen suchten Unterschiede und Gemeinsamkeiten lieber in der Illustration. Dabei führten zwar meist beide Vorgehensweisen zum Erfolg, wenn allerdings Tippgeber und Rateteam unterschiedlich ticken, wird es interessanten schwer. Schafft es bei der unterschiedlichen Strategie die Gruppe sich „einzugrooven“, wird alles gut. Wenn nicht, dann sind die Runden auch sehr schnell vorbei.
Was mich allerdings immer fast in den Wahnsinn treibt, sind Runden (mit Frauenanteil >75%), bei denen völlig im Nebel herumdiskutiert wird, Daten und Fakten völlig falsch kommuniziert werden und am Ende doch alles gut ausgeht, beziehungsweise am Rundenende nicht die gesuchte Karte aussortiert wird. Keine Ahnung wieso das immer funktioniert. Egal, am Ende gewinnt ja die Gruppe. Glück gehabt. (Memo an meine Spielgruppe: hab euch lieb, Mädels)
Variante
Etwas Anspruchsvoller wird das Ganze, wenn man Themen-Sets miteinander Kombiniert. So kann man zum Beispiel mit den Karten des Märchen-Sets raten und mit dem Geschichte-Set die zugehörigen Hinweise geben. Dabei gilt es dann zum Beispiel herauszufinden, was Rotkäppchen und Marie Antoinette gemeinsam haben oder eben auch nicht. Ist es die spitze Nase, die blauen Augen, die Schleife oder gar die Bäume im Hintergrund.
Unsere Fazite zu Similo
Tolle Illustrationen, einfache Regeln, hoher Ratespaß. Apropos Illustrationen, auf jeder Karte steht nicht nur der Name des Charakters, sondern auch noch eine kurze Erläuterung. Ein kleines Detail, das bei vielen Spiele leider fehlt.
Uns gefällt Similo echt gut. Gerade als Aufwärmer beim Spieleabend, wenn noch nicht alle Mitspieler am Tisch sitzen, kann man problemlos eine Runde beginnen, da man bei Similo jederzeit eingestiegen und mitraten kann.
Etwas bedenken haben wir allerdings bei der Altersfreigabe/Altersempfehlung. Diese scheint uns mit „ab 7“ doch etwas zu niedrig angesetzt.
Ein Wort zur Nachhaltigkeit
Verpackung/Box (aus ABS*) ist meiner Meinung nach unnötiger Plastikmüll! Immerhin haben beide Teile der Verpackung/Box eine entsprechende Recyclingkennzeichnung. Trostpflaster ist, das bei sauberer Trennung ABS problemlos wieder eingeschmolzen und wiederverwendet werden kann. Dennoch wäre eine ganz normale Pappschachtel wahrscheinlich umweltfreundlicher (#Mikroplastik).
(*ABS = Acrylnitril-Butadien-Styrol, ein thermoplastischer Kunststoff der u.a. auch bei der Herstellung von Lego-Bausteinen Verwendung findet.)
© 20.02.2020 Oliver Sack
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Abbildungen der Spiele und Regelauszüge ©Horrible Guild / Heidelbär Games / Fotos: © Oliver Sack
Dies ist keine Werbung, dies ist eine rein sachliche Meinungsäußerung zu einem Produkt.
Der Einfachheit halber, verwende ich die maskuline Schreibweise in meinen Texten. Wenn ich von „Spieler“ schreibe, meine ich natürlich immer auch „Spielerinnen“ bzw. „Spieler m/w/d“